Die christliche Mystik spricht von der "Dunklen Nacht der Seele", wenn beim Einströmen des göttliche Lichts in die Seele ein gläubigen Mensch keine Wonne, sondern seine eigene Unvollkommenheit erfährt. Diese "Dark Night Of The Soul" hingegen ist ein Genuss vom Anfang bis zum Ende.
Traurig nur, dass ihr Schöpfer Mark Linkous, Kopf der amerikanischen Band "Sparklehorse" viel zu früh, von uns ging. Zusammen mit Top-Produzent Danger Mouse ("Gorillaz") versammelte er kurz vor seinem Tod die Elite der internationalen Underground- und Indieszene im Studio.
Alle Akteure zeigen sich von ihrer besten Seite und so reiht sich ein musikalische Höhepunkt an den Nächsten. Jason Lytle (ex-"Grandaddy"), Julian Casablancas ("The Strokes"), James Mercer ("The Shins"), Nina Persson ("Cardigans") und Mark Linkous ("Sparklehorse") zeichnen für Ohrwürmer, Hymnen und Romantik verantwortlich, Iggy Pop und Black Francis ("Pixies") spielen Testosteron-Rock und wenn Regielegende David Lynch ins Spiel kommt, dann dringen verstörend-düstere Klänge ans Ohr.
Schmerz, Einsamkeit und Verlust sind die Themen ihrer Songs."Bad brains must always feel pain ... it's all lust, direct and crude - Ein krankes Gehirn spürt immer Schmerz ... alles dreht sich nur um Wollust, man spricht unverblümt und ist derb", röhrt Iggy ins Mikro - Sätze die wie die Faust aufs Auge zu Iggy Pop, dem "Godfather Of Punk" mit seinen vielen Eskapaden passen. Und dem Zuhörer vor Augen führen: Mark Linkous hat seinem kreativen Nachlass ein faszinierendes Stück Musik hinzugefügt. "Dark Night Of The Soul" von "Danger Mouse and Sparklehorse" ist erschienen bei der Plattenfirma EMI.
Dangermouse and Sparklehorse:
"Dark night of the soul" (EMI)
ist ein Gast-Beitrag von Stephan Stöckel.
© Stephan Stöckel, September 2010