Sie
haben den größten Teil des Wegs noch vor sich: The Cinematics
aus Schottland. Schottland? Inzwischen ein magischer Ort, auch für
Rockmusik. Der Britpop ist nämlich längst nordwärts gewandert
und hat eine Generation junger Bands zu Tage gefördert (siehe:
Franz Ferdinand), und nun eben auch The Cinematics.
Eingefleischten
Fans des Gitarrenrock von der Insel ist das Quartett inzwischen ein
Begriff, denn The Cinematics tourten bereits im Vorprogramm von Snow
Patrol. Ihren Sound entwickelten die Vier unter anderem aus eigenwilligen
Coverversionen von Talking Heads- und The Clash-Songs, mit denen ihr
aktueller Sound ganz treffend eingegrenzt werden kann.
Scott
Rinning erreicht nämlich gelegentlich durchaus das exaltierte
Volumen eines David Byrne, und mit The Clash verbindet die Cinematics
der klare Songaufbau, sehr straight, konzentriert und kühl, manchmal
eine Nuance zu geradlinig, aber insgesamt mit einem erkennbaren Profil.
Ob
The Cinematics zu den Großen ihrer Zunft, Kaiser Chief, Arctic
Monkeys usw. aufschließen können, liegt nach allen Erfahrungen
jedoch nicht mehr in ihrer Hand. Es sind die Gesetze des Marketings,
die Bands pushen und wieder fallen lassen. Das macht die Szene unberechenbar.
Doch The Cinematics haben ihr Möglichstes getan, um den Schottenrock
als Marke zu etablieren.
©
Michael Frost, 25.02.2007